
„Faschist werden: Eine Anleitung“ von Michela Murgia
Die Demokratie ist mühsam, fehlerhaft und instabil.
Entscheidungsprozesse sind langwierig, kompliziert und teuer, politische Parteien kaum zu unterscheiden. Zu viele Beteiligte müssen gefragt, möglichst alle Minder-heiten einbezogen werden.
Wäre da eine volksnahe Führung mit mehr Entscheidungsfreiheit nicht wirkungs-voller? Ist der Faschismus nicht effizienter in der Durchsetzung zentraler Ziele für das gesellschaftliche Zusammenleben? Oder warum sonst wurden in jüngster Zeit so viele populistische Regierungen gewählt?
»Faschist werden« beschreibt, wie man sich
innerhalb der Demokratie in Position bringen kann, wie man über die sozialen Me-dien das
demokratische Chaos vorführt und welche
argumentativen Muster zu beachten sind.
Michela Murgia hat eine provozierende Polemik über die italienische und europäi-sche Gegenwart verfasst – und auch im deutschsprachigen Raum sollen politische Gegner, wenigstens
rhetorisch, »gejagt« oder »entsorgt« werden. Geschichtsrevisionistische Vorstöße häufigen sich, sozial Schwache werden gegen Geflüchtete ausgespielt.
Und der Grat zwischen solidarischem und reaktionärem Denken ist oft schmaler als gedacht – auch in uns selbst.
Mit Faschistometer zum Selbsttest.
Wir werden am 24. September über dieses Buch sprechen.
Scans sind über das Gemeindebüro erhältlich.
Ihr Alexander Tschernig